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ArmaturenIn der Feuerwehr werden bei jedem Löscheinsatz wasserführende Armaturen eingesetzt um Löschwasser zu entnehmen, fortzuleiten und abzugeben. Nach diesen drei Kriterien werden auch die wasserführenden Armaturen hauptsächlich unterschieden. Diese Armaturen müssen bestimmte Vorraussetzungen erfüllen:

  • Sie müssen leicht, schnell und sicher zu bedienen sein
  • Sie müssen ein möglichst geringes Gewicht aufweisen, dabei aber auch mechanisch stabil genug sein
  • Sie dürfen nicht korrodieren
  • Sie sollen beständig gegen chemische Einflüsse sein
  • Sie sollen möglichst geringe Reibungsverluste aufweisen

In der unserer Wehr sind folgende Armaturen zur Wasserentnahme vorhanden und im Einsatz:

  • Standrohr und Unterflurhydrantenschild
    • Setzen eines Standrohres
    • Abbauch eines Standrohres
    • Besondere Standrohre
  • Saugkorb
  • Wasserstrahlpumpe

Das Standrohr und Unterflurhydrantenschild

Die wohl am häufigsten eingesetzte Armatur zu Wasserentnahme ist das Standrohr. Ein Standrohr dient dazu Löschwasser aus einem Unterflurhydranten zu entnehmen. In der Gemeinde Wriedel sind hauptsächlich Unterflurhydranten anzutreffen. Unterflurhydranten sind Wasserentnahmestellen die unter der Oberfläche, in der Regel eine Strasse oder Fußweg, installiert sind. Hinweisschilder an markanten gut einsehbaren Punkten weisen auf den Unterflurhydranten hin und geben Richtung und Entfernung an wo der Hydrant zu finden ist. Unterflurhydrantenschilder müssen immer gut sichtbar sein, sie dürfen nicht durch Buschwerk zugewachsen oder andere Gegenstände verstellt worden sein. Einmal im Jahr, meistens im Herbst, werden die Unterflurhydranten von unserer Wehr inspiziert. Zur Inspektion gehört das einmalige Spülen des Hydranten und die Kontrolle der Entwässerungseinrichtung, sowie die Überprüfung der mechanischen Teile und die Reinigung des Hydranten. Anschließend wird der Hydrantendeckel mit einer Folie versehen wieder verschlossen. Die Folie soll verhindern das der Deckel festfriert. Dabei werden auch fehlende oder zugewachsene Hinweisschilder bemängelt bzw. vom Bewuchs befreit.

Schild

Hier sehen Sie ein Hinweisschild auf einen Unterflurhydranten mit 100mm Leitungsdurchmesser. Bei diesem Durchmesser sind etwa 1000l/min Wasser aus diesem Entnahmepunkt zu erwarten. Der Hydrant selber ist von diesem Schild aus gemessen 2,2m nach vorne und 3,5m nach links zu finden.

Auch der Durchmesser der Leitung, die den Entnahmepunkt mit Wasser versorgt, ist auf diesem Schild angegeben. Über den Wasserdruck und den Leitungsdurchmesser kann die Wassermenge, die aus dieser Leitung erwartet werden kann, abgeschätzt werden.

Ein Standrohr besteht aus zwei wesentlichen Teilen dem Ober- und dem Unterteil. Das Oberteil besteht aus den beiden B-Abgängen, den Absperrorganen (Niederschraubventile) und einer Stopfbuchse. Über die Stopfbuchse ist das Oberteils drehbar mit dem Unterteil verbunden. Das Unterteil besteht aus Griffstück, Rohr, Klauenmutter, Fuß und Dichtring. Mit der Klauenmutter wird das Standrohr durch rechtsdrehen im Unterflurhydranten festgespannt.

Standrohr

WICHTIG: Die Klauenmutter muß nach jedem Gebrauch UNBEDINGT wieder ganz nach unten geschraubt sein!

Richtig

Falsch


Setzen des Standrohres

1. Standrohr und Unterflurhydrantenschlüssel aus dem KfZ entnehmen. Standrohr dabei NICHT schultern, sondern mit einer Hand in die untere Öffnung des Unterteils greifen und senkrecht an die Schulter gelehnt transportieren. Den Unterflurhydrantenschlüssel in der anderen Hand transportieren.

2. Mit dem Unterflurhydrantenschlüssel die Abdeckung des Unterflurhydranten abheben. Der Deckel läßt sich leichter anheben wenn der Hebel in Richtung Drehgelenk des Unterflurhydranten angesetzt wird. Ist der Deckel verklemmt oder stark zugewachsen helfen leichte Schläge mit dem Hydrantenschlüssel um den Deckel zu lockern. In ganz aussichtslosen Fällen und auch nur im Einsatz, kann der Deckel mit einem Hammer zerschlagen werden. VORSICHT Splittergefahr!

3. Ist der Deckel geöffnet wird das innere begutachtet. Schmutz und Sand sind zu entfernen dann kann die Schutzkappe auf dem Hydrantenanschluß entfernt werden. Die Auflagerfläche ist vorher zu reinigen.

4. Den richtigen Sitz der Klauenmutter mit einem kurzen Blick prüfen, sie muß ganz nach unten geschraubt sein! Das Standrohr senkrecht auf den Hydrantenanschluß setzen und mit Drehungen nach rechts anschrauben. NIEMALS (außer beim Abbau) das Standrohr nach links drehen. Sollte es trotzdem mal nötig sein, Standrohr komplett entfernen, Klauenmutter wieder nach unten schrauben und neu ansetzen.

Wenn die Klauenmutter richtig nach unter geschraubt wurde, greift die Klaue komplett unter dem Hydrantenstutzen.

Wird das Standrohr mit Rechtsdrehungen festgeschraubt, verklemmt sich die Klaue fest unter dem Haken des Hydrantenstutzen.

Wenn die Klauenmutter nicht richtig nach unten geschraubt wurde, greift die Klaue nicht unter der Haken des Hydrantenstutzen.

5. Das Oberteils in eine günstige Position drehen. Das Oberteil dabei IMMER rechts drehend bewegen, NIEMALS nach links drehen. Die Abgänge sind so auszurichten das der notwendige Spülvorgang bei zu erwartenden Frost kein Eisglätte verursacht und keine Hofeinfahrten oder sonstiges Flächen unnötig unter Wasser setzt.

6. Die Niederschraubventile überprüfen ob diese geschlossen sind. Wenn nicht schließen!

7. Mit dem Hydrantenschlüssel den Hydrant öffnen (links drehen). Der zum Spülen vorgesehenen B - Abgang leicht öffnen damit die Luft entweichen kann. Dann den B - Abgang weiter öffnen und die Leitung spülen. Ist das Wasser klar kann der B-Abgang wieder geschlossen werden. Die Wasserentnahmestelle ist nun Einsatzbereit.


Abbau des Standrohres

1. Mit dem Hydrantenschlüssel den Hydranten schließen (rechts drehen).

2. Den Druck im Standrohr durch kurzzeitiges öffnen eines Abganges abbauen.

3. Die Niederschraubventile bis zum Anschlag zudrehen und anschließend eine viertel Umdrehung zurück drehen. Damit wird das Ventil entlastet, gleichzeitig wird verhindert das ein versehentliches drehen der Ventile in die falsche Richtung nicht bemerkt wird.

4. Das Standrohr nach links losdrehen und aus dem Hydranten entfernen. SOFORT die Klauenmutter am Standrohr wieder nach unten drehen.

5. Selbstentwässerung des Unterflurhydranten beobachten anschließend die Schutzkappe auf den Hydrantenanschluß auflegen.

6. Mit dem Hydrantenschlüssel den Deckel anheben und in seine Fassung ablegen. Nicht mit der Hand den Deckel bewegen und schon gar nicht die Handschuhe ausziehen. Klemmgefahr!


Besondere Standrohre

In der Feuerwehr Wriedel-Schatensen gibt es ein besonderes Standrohr. Dieses Standrohr kann auf die Anschlüsse einer Feldberegnung angeschlossen werden.

Beregnungstandrohr

Bei der Handhabung dieses Standrohres ist größte Sorgfalt angebracht, die Klauen am Standrohrunterteil müssen richtig greifen. Das Standrohr selber muss senkrecht stehen. Vor dem Öffnen des Hydranten ist zu prüfen ob das Standrohr richtig sitzt. In jedem Fall ist eine B - Länge nach dem Standrohr ein Druckbegrenzungsventil vorzusehen. Die Drücke in einer Beregnungsanlage sind wesentlich höher als an einem normalen Hydranten. Zusätzlich können Druckstöße im System auftreten (Beregnung wird abgestellt usw.).


Der Saugkorb

Ist kein Unterflurhydrant in der Nähe, kann Löschwasser auch aus natürlichen Gewässern entnommen werden. Dies können Teiche oder Bäche sein. In den meisten älteren Ortschaften gibt es noch s.g. Löschwasserteiche, die ursprünglich zu diesem Zweck angelegt wurden. Kleinere Bäche müssen in der Regel zur Löschwasserentnahme angestaut werden damit eine ausreichende Wassertiefe gewährleistet wird. Saugkörbe werden an die letzte Länge Saugleitung angekuppelt.

Saugkorb

 Das Sieb, welches dem Saugkorb übergestülpt wird, soll verhindern das größeres Treibgut angesaugt wird und so in die Feuerlöschkreiselpumpe gelangt. Feuerlöschkreiselpumpen sind diesbezüglich sehr empfindlich.

Schutzkorb

Im Saugkorb befindet sich ein Rückschlagventil. Dieses Rückschlagventil soll verhindern das sich die Saugleitung bei Unterbrechung der Wasserförderung entleert. Zusätzlich kann das Ventil auch zur manuellen Befüllung der Saugleitung herangezogen werden (Ausfall der Entlüftungseinrichtung an der Feuerlöschkreiselpumpe). Damit nach dem Einsatz nicht die voll gefüllte schwere Saugleitung bewegt werden muß, kann über die Ventilleine das Rückschlagventil bewußt geöffnet werden. Die Saugstrecke entleert sich darauf hin, verliert Gewicht und kann abgebaut werden.

SaugkorbKomplett

Eine andere Ausführung des Saugkorbes ist der s.g. Kellersaugkorb, dieser wird, wie der Name schon sagt, beim Auspumpen von Kellern eingesetzt. Der Kellersaugkorb kann bis 15mm über den Fußboden das Wasser absaugen. Wird dieser Saugkorb dazu noch an die tiefste Stelle plaziert kann der Keller nahezu komplett ausgepumpt werden.
Saugkörbe gibt es in den folgenden Ausführungen. In der Feuerwehr Wriedel-Schatensen werden nur A Saugkörbe eingesetzt.

Größe

Förderstrom l min-1

Eintauchtiefe cm

Gewicht max. kg

C

200

55

2,0

B

400

80

3,5

A

800

80

6,0

 


Die Wasserstrahlpumpe

Wasser fördern mit Wasser. Einige werden sich vielleicht fragen wie soll das gehen, das es geht werden Sie hier gleich nachlesen können. Eine Wasserstrahlpumpe funktioniert nach dem Injektorprinzip, daß heißt grob gesagt, ein sich schnell bewegendes Wasserteilchen reißt ein ruhendes Wasserteilchen mit sich. Bei der Wasserstrahlpumpe bedeutet dies im Detail, über einen kleinen C Zugang wird Wasser mit einem Mindestdruck in die Pumpenkammer geleitet. Dort wird das ruhende Wasser mitgerissen und zusammen mit dem zugeführten Pumpenwasser über einem B Abgang abgeleitet.

Wasserstrahlpumpe

Der Nachteil dieser Methode, es wird viel sauberes Wasser verwendet um Schmutzwasser zu fördern. Der Vorteil, die Pumpe ist praktisch wartungsfrei, hat keine bewegliche Teile in der Pumpe und funktioniert ohne Strom. Kann also, bei genügend Druck an einem Unterflurhydranten, ohne jegliches Aggregat auskommen. Die Wasserstrahlpumpe wird aber aufgrund der beschriebenen Nachteile von uns nur noch sehr selten eingesetzt.


Es gibt folgende Armaturen zu Wasserfortleitung, die zum Teil in unserer Wehr vorhanden und im Einsatz sind:

  • Sammelstück
  • Verteiler
  • Druckbegrenzungsventil
  • Stützkrümmer
  • Weitere Armaturen

Das Sammelstück

Ein Sammelstück besteht aus zwei B-Zugängen und einem A Abgang. Eine Rückschlagklappe verhindert das aus einem der beiden B-Zugängen Wasser austreten kann wenn dort kein Druck ansteht. In der Regel wird das Sammelstück mit seinem A-Abgang an den A-Saugeingang einer Feuerlöschkreiselpumpe angeschlossen. Mit dem zweiten Zugang wird ermöglicht das jederzeit eine zweite B-Leitung an die Pumpe angeschlossen werden kann ohne den bestehenden Förderstrom zu unterbrechen. Mit zunehmender Zahl von Wasserabnehmer kann es passieren das eine Löschwasserversorgungsleitung zur Feuerlöschkreiselpumpe die benötigte Wassermenge nicht mehr liefern kann. Mit dem Sammelstück ist es nun möglich eine weitere Zuleitung anzuschließen und somit eine ausreichende Wasserversorgung sicher zu stellen.

Sammelstueck

Da die Rückschlagklappe sich mit dem anstehenden Druck öffnet oder schließt, ist bei Anschluß von zwei Zuleitung darauf zu achten, dass der Eingangsdruck beider Leitungen ungefähr gleich groß ist. Die Rückschlagklappe ist dann in Mittelstellung und gewährleistet so eine größtmögliche Durchflußöffnung.

Ein Sammelstück kann auch über ein Reduzierstück von A auf B mit seinem A Abgang an einem Verteiler angeschlossen werden. So ist es möglich über den Verteiler die Löschtrupps im Wechselbetrieb durch Tanklöschfahrzeuge unterbrechungsfrei mit Löschwasser zu versorgen. Ist eine dauerhafte Versorgung (Wasserversorgung über lange Wegstrecken) aufgebaut kann diese an den jeweils freien Zugang angeschlossen werden. Die Tanklöschfahrzeuge werden für andere Aufgaben frei.

Es existieren auch Sammelstückversionen mit kleineren Zu- und Abgängen, diese sind für kleinere Pumpen vorgesehen.


Der Verteiler

Der Verteiler ist wohl eine der zentralen Armaturen bei einem Löschangriff. Ein Verteiler hat nicht nur Bedeutung für die Wasserfortleitung, es hat auch große einsatztaktische Bedeutung wo dieser plaziert wird. Ein falsch "gesetzter" Verteiler kann im Einsatz zu erheblichen Problemen führen. Deshalb wird die Lage des Verteilers IMMER vom Gruppenführer bestimmt. Siehe dazu auch die Feuerwehrdienstvorschriften 3, 4 und 5.

Der Verteiler dient als Sammelpunkt für alle freien oder frei werdenden Einsatzkräfte. Das heißt, hat ein Feuerwehrmann oder Feuerwehrfrau seine ihm/ihr zugeteilten Aufgaben erfüllt, hat dieser oder diese sich am Verteiler einzufinden und auf weitere Aufgaben zu warten. Der Einsatzleiter oder Gruppenführer wird auf Personal am Verteiler zurückgreifen sollte er welches benötigen. Auch nicht mehr benötigtes Einsatzmaterial wird zunächst am Verteiler abgelegt. Am Verteiler ist auch Schluß für Feuerwehrmänner oder Feuerwehrfrauen unter 18 Jahren oder mit noch nicht abgeschlossener Grundausbildung. Der Verteiler ist der äußerste Punkt der sicheren Zone, über diesen Punkt hinaus beginnt die Gefahrenzone.

Ein Verteiler besteht im wesentlichen aus einem Zugang und drei Abgängen. Der gebräuchlichste Verteiler hat ein B-Zugang, ein B Abgang in der Mitte (3. Rohr) und zwei C Abgänge, links (1. Rohr) und rechts (2. Rohr) vom 3. Rohr. Am dritten Rohr ist ein Reduzierstück von B auf C mit einer Kette befestigt. Jeder Abgang kann mit einer Absperrvorrichtung geschlossen werden. Als Absperrvorrichtung werden Niederschraubventile oder früher Kugelhähne eingesetzt. Hierbei habe sich aber die Verteiler mit Niederschraubventilen durchgesetzt, da mit ihnen keine Druckstöße erzeugt werden und die Schläuche damit geschont werden. Dafür erzeugen Verteiler mit Niederschraubventilen die größeren Reibungsverluste. Die Verteiler mit Kugelhähnen sind mittlerweile aus der Norm und werden nicht mehr eingesetzt.

VerteilerVentil

VerteilerKugel

Das Druckbegrenzungsventil

Mit dem Druckbegrenzungsventil sollen zu hohe Drücke bzw. Druckstöße in den Schläuchen abgemindert werden. Werden Absperrvorrichtungen zu schnell geschlossen oder geöffnet kann es zu Druckstößen in den Schläuchen kommen, die den Betriebsdruck um ein mehrfaches übersteigen können. Der gewünschte Betriebsdruck kann am Druckbegrenzungsventil eingestellt werden. Kommt es zu einer Druckspitze wird dieser Überdruck abgebaut in dem ein Teil des Wassers am Überlauf abgeleitet wird. Es wird so viel und so lange Wasser abgleitet bis sich der Betriebsdruck wieder eingestellt hat. Das Ventil muß spätestens bei einem Druck von 0,5bar über den eingestellten Betriebsdruck öffnen und spätestens bei einem Druck von 0,5bar unter dem eingestellten Betriebsdruck wieder schließen. Das Druckbegrenzungsventil darf bei vollen Durchfluss nicht mehr als 0,7 bar (bei 800 l) Druckverlust verursachen. Ist das Ventil geöffnet darf der Druckverlust bis 1,5 bar (bei 800 l) betragen.

Druckminderer

Ein Druckbegrenzungsventil wird in der Regel bei einer Wasserförderung über lange Wegstrecken eingesetzt und zwar immer eine B-Leitung vor der nächsten Verstärkerpumpe.

Druckbegrenzungsventile gibt es nur in einer Größe, alle Ab- und Zuläufe sind mit einer B - Kupplung versehen.


Der Stützkrümmer

Der Stützkrümmer lenkt die Rückstoßkraft eines B-Strahlrohr nach unten ab, so das nur 2 Feuerwehrmänner oder Feuerwehrfrauen das Strahlrohr halten müssen. Ohne Stützkrümmer muss das B - Strahlrohr IMMER mit DREI Feuerwehrmänner oder Feuerwehrfrauen gehalten werden.

Stuetzkruemmer

Der Winkel des Stützkrümmer beträgt 130 Grad. Strahlrohr und Haltegriff müssen bei richtigen Anschluss eine gerade Linie bilden. Auf dem Stützkrümmer ist ein Richtungspfeil angebracht, er gibt die Fließrichtung des Wasser an.  Dort wo das Wasser am Stützkrümmer aus dem Anschluss austreten würde, ist das Strahlrohr anzuschließen. Der Griff des Stützkrümmer ist mit kälteschützenden Kunststoff eingefasst. Ein Stützkrümmer kann auch dazu eingesetzt werden B-Druckschläuche über scharfe rechtwinkelige Kanten zu führen.

Stützkrümmer können falsch an das Strahlrohr angeschlossen werden, das ist unbedingt zu vermeiden!

StuetzkruemmerRichtig

StuetzkruemmerFalsch

Strahlrohr und Haltegriff müssen eine Linie bilden.

Wenn das nicht der Fall ist, läuft etwas schief ;-)


Weitere Armaturen

Es gibt weitere Armaturen zu Wasserfortleitung, sie sind in unserer Wehr aber nicht vorhanden und werden daher an dieser Stelle nur kurz aufgezählt:

  • Einspeisearmatur für Steigleitung trocken
  • Schlauchanschlussventil
  • Schlauchanschlussarmatur

Es gibt folgende Armaturen zu Wasserabgabe, die zum Teil in unserer Wehr vorhanden und im Einsatz sind:

  • Mehrzweckstrahlrohr
  • Hohlstrahlrohr
  • Wendestrahlrohr
  • Löschlanze und Löschpistole
  • Hydroschild
  • Einlaufbogen

Das Mehrzweckstrahlrohr

Das Mehrzweckstrahlrohr dient zur Wasserabgabe am Brandobjekt. Das Wasser wird im Vollstrahl oder Sprühstrahl auf das Brandobjekt abgegeben. Es gibt Mehrzweckstrahlrohe in folgenden Größen und Ausführungen: BM, CM, CMM und DM

Strahlrohre

Der erste Buchstabe gibt die Größe der Kupplung am Strahlrohr an, der zweite Buchstabe bedeutet Mehrzweckstrahlrohr. Ein M an dritter Stelle bedeutet das dieses Strahrohr mit einem Mannschutz versehen ist. Ein Mannschutz bildet vor dem Strahlrohrführer oder Strahlrohrführerin ein Wasserschild aus.

Ein Mehrzweckstrahlrohr besteht aus einem Mundstück, Oberteil, Handschutz, Schaltorgan und Festkupplung. Das Mundstück ist abnehmbar, damit werden bei Vollstrahl größere Durchflussmengen erreicht, bei kürzeren Wurfweiten. Große Durchflussmengen werden bei Vollbränden benötigt.

StrahlMundstueck

Der Sprühstrahl wird bei Entstehungsbränden oder in Innenangriff verwendet, dadurch sollen Wasserschäden vermieden werden. Häufig und sinnvollerweise wird der Sprühstrahl auch nur Stoßweise eingesetzt. Durch einen Sprühstrahl wird eine stärkere Kühlwirkung erreicht, können giftige gasförmige Stoffe niedergeschlagen werden und Löscheinsätze an elektrischen Anlangen auf kurze Entfernungen durchgeführt werden.

StrahlVoll

StrahlHalt

StrahlSprueh

Vollstrahl

Wasser halt

Sprühstrahl

 


Das Hohlstrahlrohr

Das Hohlstrahlrohr ist ein vielseitig einsetzbares Strahlrohr, mit diesem Strahlrohr kann stufenlos der Sprühstrahl eingestellt werden. Gleichzeitig kann die Wassermenge reguliert werden. Auf feinster Stufe kann ein solche feiner Wassernebel erzeugt werden der eine sehr hohe Löschwirkung hat. Durch den geringen Wassereinsatz werden dabei Wasserschäden vermieden. Das Hohlstrahlrohr ist derzeit noch nicht in der Norm und sehr teuer. Ein Nachteil dieser Strahlrohe ist die höhere Empfindlichkeit gegen Schmutz im Löschwasser. Die Feuerwehr Wriedel-Schatensen hat zwei dieser Strahlrohre im Einsatz.

Hohlstrahlrohr


Das Wendestrahlrohr

Dieses Strahlrohr ist fest an oder auf Fahrzeugen montiert. Das Strahlrohr ist in der Regel ein Mehrzweckstrahlrohr vom Typ BM und kann mit hohen Drücken betrieben werden und somit hohe Wurfweiten und Wassermengen erreichen. Da es fest montiert ist wird nur ein Mann oder Frau benötigt um es zu bedienen. Auf dem TLF8S ist ein solches Wendestrahlrohr angebracht.

Wendestrahlrohr


Löschlanze und Pistolenstrahlrohr

Als weitere spezielle Strahlrohre sind an dieser Stelle das Pistolenstrahlrohr und die Löschlanze zu nennen. Das Pistolenstrahlrohr hat sich für den normalen Feuerwehreinsatz nicht durchgesetzt. Durch die besondere Formgebung, ähnlich wie bei einem Stützkrümmer, werden die Kräfte nach unten abgeleitet. Dadurch sind die Strahlrohre für hohe Drücke ab 40bar unerlässlich. Durch den besonderen Verschluss vermeidet diese Konstruktion Druckstöße.

Pistolenstrahlrohr

Die Löschlanze wird eingesetzt wenn tiefliegende Brandnester brennen oder glimmen. Mülldeponien, Moore und Stapel- oder Schüttgut können somit von innen gelöscht werden. Die Lanze wird in das Brandobjekt gestoßen und über eine Anzahl Löcher in der Lanze wird Wasser in das Brandobjekt mit Druck eingeleitet.

Die Löschlanze gehört nicht zur Ausrichtung unserer Wehr.


Das Hydroschild

Gilt es großflächige Objekte gegen Hitzestrahlung zu schützen oder einen Absperrriegel gegen Flächenbrände zu schaffen kommen Hydroschilde zum Einsatz. Durch die besondere Konstruktion benötigt das Hydroschild kein Personal zur Bedienung. Es wird einfach vor dem zu schützenden Objekt aufgestellt und in Betrieb genommen. Mit einem Hydroschild können auch Rauch, Gas und Staubschwaden niedergeschlagen werden.

Hydroschild

Der Einlaufbogen

Mit dem Einlaufbogen werden Löschwasserbehälter befüllt. Durch die Hakenform wird gleichzeitig auch der Druckschlauch gesichert.


Bei besonderen Bränden, z.B. Flüssigkeitsbränden wird Schaum zum Einsatz gebracht. Dem Wasser wird über ein Zumischer Schaummittel zugefügt. Die Löschwirkung beim Schaum beruht auf ersticken der Flammen. Es gibt drei verschiedene Schaumarten die erzeugt werden können, jede Schaumart wird mit einem anderen Schaumstrahlrohr auf das Brandobjekt gebracht. Es gibt Schwerschaum, Mittelschaum und Leichtschaum. Die Art des Schaumes wird über den Zumischer, dem Mischungsverhältnis und dem eingesetzten Schaummittel bestimmt. Über ein Ansaugschlauch wird dem Wasser über den Zumischer das Schaummittel zugeführt. Das Schaummittel wird in 20l Kanistern bereit gestellt. Die Zumischung erfolgt passiv über das Injektorprinzip oder aktiv über eine Zumischerpumpe. Da das Schaummittel die Eigenschaften des Wasser verändert, müssen Wassergefährdungen ausgeschlossen werden. In Wasserschutzgebieten darf NICHT mit Schaummittel geübt werden.

Es gibt folgende Armaturen zu Schaumerzeugung, die zum Teil in unserer Wehr vorhanden und im Einsatz sind:

  • Zumischer
  • Schaumstrahlrohr

Der Zumischer

Wie schon kurz angedeutet, haben Zumischer die Aufgabe Löschmittel in einem bestimmten Mischungsverhältnis dem Wasser beizumischen. Bei den Zumischern wird zwischen den regelbaren und nicht regelbaren Zumischern unterschieden. Bei den Regelbaren kann das Zumischungsverhältnis am Zumischer eingestellt werden. Regelbare Zumischer werden mit einem R in der Typbezeichnung gekennzeichnet. Zumischer gibt es in drei Größen:

  • Z2 oder Z2R mit C-Festkupplungen und 200l/min Gemischdurchfluß
  • Z4 oder Z2R mit B-Festkupplungen und 400l/min Gemischdurchfluß
  • Z8 oder Z8R mit B-Festkupplungen und 800l/min Gemischdurchfluß

Z2Z4

Beim Zumischer ist es wichtig, die Durchflussrichtung zu beachten, diese ist auf dem Gehäuse des Zumischer deutlich gekennzeichnet.

Z2Richtung

Die Zumischungsrate kann bei regelbaren Zumischern zwischen 0 und 6% eingestellt werden. Bei Mehrbereichsschaummittel wird in der Regel ein Zumischungsverhältnis zwischen 2 bis 3% eingestellt. Bei anderen Schaummitteln wie Proteinschaummittel oder Flourschaummittel ist eine Zumischung von 5% erforderlich. Zumischer die auf dem Injektorprinzip basieren haben einen hohen Druckverlust. Bei 8bar Eingangsdruck sind es ca. 3bar Druckverlust. Im Zumischer werden durch das automatische Druckregelventil bis zu 2bar ausgeglichen. Bei größeren Druckunterschieden muss an der Pumpe entsprechend gegen gesteuert werden. Damit der erforderliche Gemischdurchfluss erhalten und gewährleistet bleibt, ist es sehr wichtig das am Strahlrohr 5bar Druck anliegen. Der Maschininst an der Pumpe muß hierbei ein besonderes Fingerspitzengefühl zeigen und die Feuerlöschkreiselpumpe entsprechend einregeln.


Schaumstrahlrohr

Das Schaumrohr soll das Wasser-Schaummittelgemisch mit Luft versetzen und in Schaum umwandeln. Zu jedem Schaumrohr gehört ein Zumischer in der entsprechenden Größe, z.B. S2 mit Z2 oder M4 mit Z4. Konstruktionsbedingt wird das Wasser-Schaummittelgemisch unterschiedlich stark vom Schaumstrahlrohr verschäumt. Ja nach Grad der Verschäumung, man spricht von Verschäumungszahl, unterscheidet man zwischen Schaumstrahlrohre für Schwerschaum mit einer Verschäumungszahl zwischen 4 bis 20, Mittelschaumstrahlrohre mit einer Verschäumungszahl zwischen 21-200 und Leichtschaumstrahlrohe mit einer Verschäumungszahl größer 200. Leichtschaumstrahlrohre sind nicht mehr tragbar und werden hauptsächlich auf Flughäfen oder anderen besonderen Anlagen eingesetzt. Der erzeugte Leichtschaum ist sehr anfällig gegen Wind.

Schwerschaumstrahlrohre gibt es in folgenden Ausführungen:

  • S2 mit C Kupplung und 200l/min bei 5bar, 15m Wurfweite

 SchwerschaumstrahlrohrZ4

  • S4 mit B Kupplung und 400l/min bei 5bar, 20m Wurfweite

 kein Bild vorhanden, unsere Wehr ist damit nicht ausgerüstet

  • S8 mit B Kupplung und 800l/min bei 5bar, 25m Wurfweite

 kein Bild vorhanden, unsere Wehr ist damit nicht ausgerüstet 

 

Mittelschaumstrahlrohre gibt es in folgenden Ausführungen:

  • M2 mit C Kupplung und 200l/min bei 5bar, 6m Wurfweite

MittelschaumstrahlrohrZ2

  • M4 mit B Kupplung und 400l/min bei 5bar, 7m Wurfweite

MittelschaumstrahlrohrZ4

  • M8 mit B Kupplung und 800l/min bei 5bar, 22m Wurfweite

 kein Bild vorhanden, unsere Wehr ist damit nicht ausgerüstet

 

Mittelschaumstrahlrohre gibt es auch als Weitwurfausführung, in der Typbezeichnung werden sie mit einem W am Ende gekennzeichnet. Mittelschaumstrahlrohre in Weitwurfausführung haben die gleiche Wurfweite wie ein Schwerschaumstrahlrohr gleicher Größe.

  • Wurfweite von M2W entspricht Wurfweite von S2 gleich 15m
  • Wurfweite von M4W entspricht Wurfweite von S4 gleich 20m
  • Wurfweite von M8W entspricht Wurfweite von S8 gleich 25m

In der unserer Wehr sind noch folgende sonstige Armaturen vorhanden:

Schnellschlusshahn

Mit dieser Armatur können Zuleitungen bei Bedarf schnell verschlossen werden. Hierbei ist auf Druckstöße besonders zu achten. In der Regel wird ein Schnellschlusshahn kurz vor dem Befüllstutzen des Tanklöschfahrzeuges eingebaut.

Schnellschlusshahn

Auffülltrichter

Fällt an einer Feuerlöschkreiselpumpe die Entlüftungseinrichtung aus, kann die Pumpe und die Saugleitung über den Auffülltrichter mit Wasser gefüllt werden. Der Aufülltrichter wird an einem B-Agang der Feuerlöschkreiselpumpe angeschlossen. Das Niederschraubventil ist federbelastet, um es komplett öffnen zu können ist der Sicherungsstift am B-Abgang zu ziehen. Das Rücklaufventil an der Saugleitung bzw. im Saugkorb ist zu schließen damit die Leitung vollständig gefüllt werden kann. Jetzt kann damit begonnen werden zunächst die Saugleitung und anschließend die Pumpe manuell zu füllen.

Auffuelltrichter